……… Die Zeit ……… Realität oder Illusion Was also ist die Zeit?

Am

28. Dezember 2024

Um

19:00 Uhr

Kategorie

Kurzvortrag mit anschließender Diskussionsrunde

Die Zeit

Realität oder Illusion…

Was also ist die Zeit?

 

 

„Solang mich niemand danach fragt, ist’s mir, als wüsst‘  ich’s,
doch wenn mich jemand fragt und ich soll’s erklären, weiß ich’s nicht.“

So anschaulich und selbstkritisch beschreibt schon der Kirchenvater Augustinus  (354 – 430 n.Chr.) sein eigenes Unvermögen, anderen Menschen das Wesen der Zeit zu erklären. Er ist damals einer der „ganz Großen“  aber bestimmt nicht der einzige und auch nicht der letzte, der mit dem Anspruch  –  die Zeit in Worte zu fassen  –  kläglich gescheitert ist.

 

Fast  1 300 Jahre später geht ein anderer „ganz Großer“ dieser Fragestellung elegant aus dem Weg  –    Isaac Newton (1642 – 1727).  Zwar gründet er sein neues Weltbild ganz wesentlich auf Raum und Zeit.  Aus einem absoluten Raum und einer absoluten Zeit konstruiert er eine universelle, unveränderlich und ewig währende  „Bühne“, auf der er das Weltgeschehen exakt vorherbestimmbar nach den von ihm eingeführten Gesetzen der Mechanik ablaufen lässt, vergleichbar mit einem Uhrwerk. Was aber Raum und Zeit genau sind, dazu meint er nur lapidar (in freier Übersetzung):

„Zeit, Raum, Ort und Bewegung sind  ja allgemein bekannt und bedürfen daher keiner besonderen Erklärung“

 

Noch etwas einfacher macht es sich weitere 350 Jahre später der letzte „ganz Große“  –  jedenfalls  in meinen Augen ist das  –   Albert Einstein (1879 – 1955). Auf die Frage nach dem Wesen der Zeit stellt er nüchtern fest:

„Zeit ist das, was man von einer Uhr abliest!“

Mit dieser wenig hilfreichen und etwas provokativ erscheinenden Stellungnahme hat er wohl so manchen Wissenschaftler und Philosophen vor den Kopf gestoßen und bestimmt auch viele nach Wissen und Erkenntnis strebende Menschen enttäuscht. Denn die eigentliche Botschaft hinter dieser Aussage sollte doch wohl lauten: „Was Zeit genau ist, kann ich euch leider auch nicht sagen!“  Mit Sicherheit hat er sich aber Zeit seines Lebens sehr  intensiv mit der Zeit und ihrer Natur beschäftigt. Spielt die Zeit doch eine ganz herausragende Rolle in seinen großen Theorien. Und irgendwann muss es bei diesen Überlegungen eine Erleuchtung oder einen Durchbruch gegeben haben. Denn am Ende seines Lebens überrascht er uns mit einer unerwarteten und sehr denkwürdigen Aussage, mit einem kryptischen Hinweis auf das Wesen der Zeit:

„Nun ist er mir beim Abschied von dieser sonderbaren Welt ein wenig vorausgegangen. Das bedeutet nichts! Für uns gläubige Physiker hat die Scheidung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur die Bedeutung einer – wenn auch hartnäckigen – Illusion.“

 

Diese Zeilen schrieb  Albert Einstein  im März 1955  –  vier Wochen vor seinem Tod –  an die Hinterbliebenen seines gerade verstorbenen, besten Freundes Michele Angelo Besso. Den Verlauf der Zeit bezeichnet er dabei als „eine Illusion“ –  wenn auch eine hartnäckige.

 

Könnte es sein, dass dies Albert Einsteins letzte große Botschaft an die Menschheit war? Möglicherweise von allen seinen Erkenntnissen und Einsichten die mit Abstand größte und wichtigste. Denn diese Aussage rüttelt an den grundlegendsten Fundamenten der Physik und damit auch an den Grundfesten unseres derzeitigen Weltbildes. Sie stellt den Verlauf  der Zeit in Frage, also um nichts weniger als das ureigenste Wesen der Zeit selbst, welches uns allen doch so natürlich und vertraut erscheint. Schon von frühster Kindheit an erleben wir, dass die Zeit vergeht  –  unaufhaltsam  –   Stunde für Stunde, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Und ein Blick in den Spiegel verrät uns, dass „sie“  Spuren hinterlässt,   in unserem Gesicht, an unserem Körper und nicht zuletzt auch an den Zügen unserer Persönlichkeit. Sie geht also gewiss nicht spurlos an uns vorbei  –  die Zeit. Vielmehr prägt sie ganz wesentlich den Verlauf unseres Lebens und sie bestimmt sogar, dass dieses Leben ein Ende haben wird  –  früher oder später  –  aber absolut unausweichlich!

Und  das alles soll jetzt plötzlich nur eine Illusion sein?

Das kann ja wohl nicht wahr sein  –  oder?   Wir leben in der Gegenwart, wir erinnern die Vergangenheit und erwarten die Zukunft. Was sollte daran eine Illusion sein? Die Zeit vergeht schon seit wir Menschen denken können und bisher war damit die Welt doch in bester Ordnung. An welcher Stelle könnte sich hier ein Denkfehler eingeschlichen haben? Warum sollte es einen allgegenwärtigen Irrtum geben, der uns eine perfekte Illusion präsentiert, die uns den Verlauf der Zeit nur vorgaukelt? Kann es denn sein, dass die grundlegendsten, über viele tausend Jahre gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse der Menschheit über das Wesen und die Natur der Zeit schlicht und einfach falsch sind??

 

Reden wir darüber…

Es gibt ein paar neue, recht unkonventionelle und sehr überraschende Ideen dazu!
Außerdem bin ich gespannt auf Ihre eigenen Gedanken und Ansätze zu diesem sehr spannenden und nahezu unerschöpflichen Thema

 

Sie sind herzlich eingeladen, mitzudiskutieren oder einfach nur mit dabei zu sein und zuzuhören.

 

 

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Lucius Annaeus Seneca (etwa 1 bis 65 n. Chr.)